Eine grundlegende Usability-Methode ist die Nutzungskontextanalyse, bei der die künftigen Anwendungssituationen eines Web-Shops untersucht werden, um daraus Anforderungen an das System abzuleiten. Die Nutzer können dazu beobachtet oder befragt werden. Zur zielgruppenorientierten Ausrichtung des Angebotes können auch Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten der etwa 12-20 benötigten Testpersonen ermittelt werden.
Die Durchführung einer Kartensortierung bietet sich z. B. an, wenn es darum geht, geeignete Informationsstrukturen für einen Online-Shop zu entwickeln. Ein typisches Einsatzszenarium ist in diesem Zusammenhang die Bildung von Produktkategorien. Um wissenschaftlich fundierte Ergebnisse zu erzielen, sind hierbei 20-30 Teilnehmer zur Zuordnung der vorgelegten Karten erforderlich. Trends lassen sich häufig auch bereits bei einer geringeren Zahl von Mitwirkenden erkennen.
Unter dem Begriff Personas ist eine Methode bekannt, die die Beschreibung typischer Nutzer einer Website zum Ziel hat. Mit Hilfe konkreter Profile werden die Zielgruppen realitätsnah dargestellt und erhalten quasi ein Gesicht. So wird eine nutzerorientierte Gestaltung des Systems unterstützt. Später können die in der Regel durch Interviews oder Umfragen ermittelten Informationen auch zu Marketingzwecken genutzt werden.
Der Vorteil von Workshops oder Gruppendiskussionen ist, dass der Shop-Betreiber unmittelbare, spontane Reaktionen und Rückmeldungen der ca. 6-8 Teilnehmer erhält. Im Unterschied zu den bisher genannten Methoden findet hier eine Interaktion der künftigen Nutzer statt, aus der sich weiterführende Erkenntnisse zu Einstellungen und Haltungen der einzelnen Zielgruppen gewinnen lassen.
Das Prototyping ist ein häufig genutztes Verfahren, wenn es um die Gestaltung der Bedieneroberfläche geht. Zunächst können Papiervarianten zur Anordnung und Darstellung der Bedienelemente auf einer dem Bildschirm entsprechenden Fläche zur Anwendung kommen (z. B. Klebezettel). Vorteil ist hierbei, dass auch weniger technisch orientierte Testpersonen sich problemlos beteiligen können. Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert das Rapid Prototyping, bei dem Klick-Dummys verwendet werden. Zyklen von System-Entwicklung und -Optimierung wechseln sich bei dieser Methode ab: Testpersonen, die bestimmte Aufgaben lösen, tragen dazu bei, Fehler und Probleme schon frühzeitig im Entwicklungsprozess beseitigen zu können.
User Experience Tests finden in der Regel in spezialisierten Usability-Laboren statt und ermöglichen so die Protokollierung und Analyse des Nutzerverhaltens. Während ein Usability-Experte den Test begleitet und mögliche Problemfelder mit dem Probanden bespricht, dokumentiert ein zweiter Beobachter im Nebenraum den gesamten Verlauf.
Leave A Comment