In den ersten beiden Artikeln haben wir uns mit den Themen „E-Commerce- und Paymentmarkt“ sowie den Demographischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen in den Ländern beschäftigt.
- „Die Payment-Markt-Entwicklung in Serbien, Kroatien, Bulgarien und Montenegro“
- „Basis-Länder-Daten Serbiens im Vergleich zu Kroatien, Bulgarien, Montenegro und Slowenien“
In diesem Artikel beleuchten wir die Digitalen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern.
Grundvoraussetzungen für die flächendeckende Nutzung des Online-Shoppings sind ein performanter Internetanschluss und Grundkenntnisse der Internetnutzung.
Aktuell liegt die Anzahl an Internetnutzern in Serbien bei ca. 4,1 Millionen, von denen nur 1,9 Millionen, also weniger als 50%, zu regelmäßigen Nutzern gehören; und nur 616.500 davon (oder 24%) sind Online-Käufer. Um so viele Internetnutzer wie möglich zu Online-Käufern zu konvertieren, müssen weitere Investitionen in die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien getätigt werden.
In Montenegro und in Bulgarien ist die Situation ähnlich wie in Serbien, während es in Kroatien einen wesentlich höheren Anteil an regelmäßigen Internetnutzern im Vergleich zur Gesamtzahl der Internetnutzer gibt. Aber auch in Kroatien fällt der Anteil an Online-Käufern gering aus.
Die entwickelten Länder Slowenien und Österreich zeigen eine deutlich höhere Internetnutzung im Allgemeinen auf aber auch beim beim Online-Shopping. In Slowenien entscheiden sich 78% der regelmäßigen Internetnutzer zu einem Online-Kauf, in Österreich 62%. Die folgende Abbildung verdeutlicht dies.
Die Graphik zeigt von links nach rechts, Anzahl Internetuser, regelmäßige User und Online Käufer in den jeweiligen Ländern:
Ein Grund für eine diese Länderunterschiede liegt in der Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen. In Serbien verfügen nur nur 10,8% der Haushalte über Breitbandanschlüsse, in Bulgarien liegt der Anteil bei 15,5%, in Kroatien bei 19,5%, in Slowenien bei 24,5% und in Österreich bei 26,5%. Lediglich in Montenegro ist ein niedrigerer Wert von 8,3% zu beobachten.
Wie viel gibt ein Online-Käufer durchschnittlich aus?
Nicht nur, dass die Anzahl von Online-Käufern in Serbien gering ist, auch deren Kaufkraft ist gering. Ein Online-Käufer in Serbien gibt im Durchschnitt 50 Euro Online aus. Die Gründe hierfür sind die geringe Kaufkraft, ein noch geringes Vertrauen in die E-Commerce Shops und das Fehlen von günstigen Angeboten in inländischen Online-Shops. Die letzte Tatsache führte dazu, dass Online-Käufer in Serbien öfters bei ausländischen Shops bestellen, weil dort das Angebot oft günstiger und umfangreicher ist. Die Anzahl der Online-Kunden ist Ende 2011 gestiegen, als erste Web-Angebote mit reduzierten Produktpreisen online gegangen sind. Diese boten die Möglichkeit Online Waren deutlich günstiger zu beziehen und ermutigten dadurch die Konsumenten diesen Kanal öfters zu benutzen und damit vertrauen zu gewinnen.
In Kroatien gibt ein Online-Käufer im Durchschnitt 90 Euro aus, in Bulgarien 80 Euro und in Montenegro 40 Euro. In Slowenien und Österreich sind diese Zahlen deutlich höher. Folgende Grafik illustriert dies.
Durchschnittliche jährliche Ausgaben über Online in den jeweiligen Ländern:
All diese Angaben veranschaulichen, dass der E-Commerce-Markt in Serbien, aber auch in Kroatien, Bulgarien und Montenegro noch unterentwickelt ist und sich im Anfangsstadium befindet. Nichtsdestotrotz deutet sich eine Beschleunigung des Wachstums an. Erste Untersuchungen zeigen, dass der Payment-Markt als Indikator für die E-Commerce Entwicklung um 8% jährlich in den entwickelten Ländern wachsen wird, während er in den genannten Ländern zweimal so schnell wachsen wird.
Fazit
Insgesamt bieten die Länder zusammen ein großes Potential im Beriech E-Commerce und Online Payment. Jedoch ist es für große Player schwierig in den einzelnen Ländern Fuß zu fassen oder zu investieren, da diese ein geringes Potential bieten.
Das geringe Potential für große Player gründet sich auf den geringen Einwohnerzahlen, der geringen wirtschaftlichen Stärke und der noch geringen Verfügbarkeit von Internetzugängen ab.
Die Chance bietet sich in diesen Ländern daher insbesondere für Mittelständische Unternehmen und Startups. Die hohe Freiheit und Flexibilität, gepaart mit den niedrigen Lohn und Vermarktungskosten bietet die Möglichkeit in diesen Ländern schnell zu wachsen und sich zu entwickeln.
[…] „3. Digitale Rahmenbedingungen in Serbiens im Vergleich zu Kroatien, Bulgarien, Montenegro und Slo… […]