Shoppen, wenn der Wecker klingelt – früh um 7 Uhr fahren die zahlreichen Fans der Shopping Clubs ihre Rechner hoch und sichten noch vor dem Frühstück erst einmal die aktuellen Verkaufsaktionen. Um sich einen der begehrten Markenartikel zum Schnäppchenpreis zu sichern, ist Geschwindigkeit gefragt: Teilweise schon nach wenigen Minuten sind besonders attraktive Produkte bereits vergriffen! Shopping Clubs überrennen den Markt. Doch was ist Ihr Geheimnis? Exklusivität? Unschlagbare Angebote?
Eine Aura der Exklusivität generieren Shopping Clubs durch eine hochwertige Inszenierung der angebotenen Markenartikel. Zudem setzt eine Registrierung häufig die Einladung durch ein Mitglied des Shopping Clubs voraus. Diese ‘Hürde’ ist jedoch faktisch schon ausgehebelt, denn im Internet existieren zahlreiche Webseiten und Blogs, die neben aktuellen Übersichten zu den kommenden Aktionen der Shopping Clubs auch Einladungen auf Anfrage verschicken. Indirekt gefördert wird diese Vorgehensweise durch die Betreiber der Shopping Clubs selbst, denn eine Incentivierung von 6-8 Euro nach der ersten Bestellung eines neu geworbenen Mitglieds ist durchaus üblich und auch wichtig, da eine gewisse Mitgliederbasis erreicht werden muss, um einen erfolgreichen Abverkauf zu gewährleisten.
Auch wenn die Exklusivität unter dieser Vereinfachung leidet, bergen Shopping Clubs viel Potenzial für Kundenbindung. So werden auch im Clubumfeld Kunden segmentiert und entsprechend betreut. Regelmäßige Käufer zum Beispiel erhalten einen Premiumstatus verbunden mit exklusiven Vorteilen, wie vorzeitigen Zugang zu Verkaufsaktionen.
Ein wichtiges Grundelement ist und bleibt jedoch das Angebot. Nicht nur für die Kunden, sondern auch für Hersteller und Onlineshop-Betreiber ist das Geschäftsmodell Shopping Club attraktiv. Hersteller von Markenartikeln nutzen Shopping Clubs, um Saisonüberhänge oder Auslaufmodelle günstig anzubieten. Die um bis zu 70 oder 80 Prozent reduzierten Preise tauchen nicht in den Suchmaschinenergebnissen auf, was das Image der Marke ebenso schont wie die hochwertige Präsentation der angebotenen Produkte.
Einziger Nachteil für den Kunden besteht in den langen Wartezeiten für die bereits vorab bezahlte Lieferung. Die gängigen Lieferzeiten von bis zu 3 oder 4 Wochen resultieren daraus, dass die Shopping Clubs erst dann endgültig beim Produzenten ordern, wenn die Bestellaktion bereits gelaufen ist. Sie agieren ohne kostenintensive Lager, stehen jedoch trotzdem vor der Herausforderung die Lieferungen der Hersteller für den einzelnen Endkunden zusammenzustellen und zu verschicken. Reibungslose Prozesse im Fulfillment sind gefordert, um hier die Wartezeiten so gering wie möglich zu halten.
Auch einige Onlineshop-Betreiber haben bereits ihre eigenen geschlossenen Bereiche eingerichtet und bieten dort nach dem Prinzip der Shopping Clubs Verkaufsaktionen für ausgewählte Artikel an. Einen Zugang erhalten interessierte Kunden per Registrierung. Wichtig dabei, wenn ein exklusiver Bereich eingerichtet wird, muss dieser richtig betreut werden, denn es besteht viel Potenzial zur Interaktion mit dem Kunden, welches genutzt werden sollte.
Besonders geeignet ist der Absatzkanal Shopping Club für Anbieter mit einer trend- und markenorientierten sowie qualitätsbewussten Zielgruppe, die gerne auch mal Impulskäufe tätigt, insbesondere in Produktsegmenten wie Mode und Schuhe, Schmuck oder Elektronikwaren.
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