Vier von fünf Online-Anbietern in Deutschland haben nach Angaben von ibi research bereits Umsätze im Ausland realisiert. Noch liegen die Anteile jedoch vielfach unter 10% des gesamten Shop-Volumens. Zu den Zielmärkten gehören in erster Linie das deutschsprachige Ausland (Österreich 82%, Schweiz 54%) und schon mit deutlichem Abstand die europäischen Nachbarländer.
Nicht nur die sprachlichen Anpassungen, sondern auch die rechtlichen Besonderheiten und die unterschiedlichen nationalen Vorlieben bei der Zahlungsabwicklung werden als Herausforderungen für die Online-Händler betrachtet. Während Kreditkarten als Zahlungsweise international verbreitet sind, gibt es bei anderen Zahlungsverfahren zum Teil deutliche Unterschiede.
Abhilfe im Hinblick auf Überweisungen und Lastschriften verspricht in diesem Kontext SEPA (Single Euro Payments Area). Langfristiges Ziel der stufenweisen Einführung von SEPA ist eine Standardisierung der Zahlungen innerhalb Europas. Die Abwicklung der Transaktionen erfolgt unter Angabe der IBAN (International Bank Account Number) und der BIC (Bank Identifier Code).
Weiterhin unterschiedlich sind die rechtlichen Grundlagen zu den Zahlungszielen und Inkassoprozessen sowie -kosten in den einzelnen Auslandsmärkten. Auch hinsichtlich der Zahlungsgewohnheiten bzw. -kultur bestehen gravierende Unterschiede. Entsprechend ist in der Regel eine Anpassung der AGB an die jeweiligen nationalen Regelungen erforderlich. Insbesondere ist individuell festzulegen, welches Recht den Verträgen mit den Kunden zugrunde liegen soll.
Möchte ein Online-Händler sein Angebot auf weitere Märkte ausweiten, sollte dies auf der Basis einer sorgfältigen Recherche erfolgen. Relevante Kennzahlen stellen zum Beispiel die Europäische Kommission, das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften oder die Europäische Zentralbank zur Verfügung.
Hilfreich für einen Shop-Betreiber kann auch sein, dass viele der in Deutschland tätigen E-Payment-Provider und Dienstleister auch im Ausland aktiv sind.
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