Hat ein Internet-Händler den optimalen Mix der Paymentsysteme für seinen Shop gefunden, kommen weitere Aufgaben auf ihn zu:

  • die Voraussetzungen für die Einbindung der Zahlungsarten schaffen (Verträge, technische Standards etc.)
  • entscheiden, welche Aufgaben in Eigenregie durchgeführt werden und welche an externe Dienstleister ausgelagert werden (z.B. Risikoprüfung / Scoring)
  • durchgängige, möglichst automatisierte Prozesse schaffen (u.a. Schnittstellen definieren oder Zusatzmodule einbinden)

Bei der Einbindung im Online-Handel gängiger Zahlungsarten sind vielfältige Aspekte zu beachten:

Vorkasse / Verkauf auf Rechnung: Abwicklungstechnisch unterscheiden sich diese beiden Verfahren nur durch den Zeitpunkt der Zahlung (vor bzw. nach Erhalt der Ware). Um die Möglichkeit des Vorsteuerabzugs zu gewährleisten, ist bei elektronisch übermittelten Rechnungen in der Regel eine sogenannte qualifizierte Signatur erforderlich.

Lastschriftverfahren: Als Grundvoraussetzung schließt der Online-Händler eine Inkasso-Vereinbarung mit seiner Bank ab. Seitens des Kunden muss eine nachweisbare, schriftliche Einzugsermächtigung erteilt werden (z.B. per Web-Formular).

Kreditkartenzahlungen: Nach Abschluss des Akzeptanzvertrags mit einer lizensierten Bank (Acquirer) erhält der Shop-Betreiber eine Vertragsunternehmens- bzw. Vertragspartnernummer. Diese VU- bzw. VP-Nummer dient zur Abrechnung der Kreditkartenumsätze. Die elektronische Datenübermittlung der Zahlungstransaktionen ist dann Aufgabe des im Prozess involvierten Payment Service Providers (PSP).

E-Payment: Der Händler trifft mit dem Dienstleister eine Vereinbarung, die u.a. die Kosten des Verfahrens regelt.

Sofortüberweisung: Ist ein Direktüberweisungsverfahren bei der schon während der Bestellung eine Überweisung über den jeweiligen Betrag in das Online-Konto des Bestellers eingestellt wird.

Risikoprüfungen / Scoring

Zahlungsverfahren, die von Kunden bevorzugt werden, sind häufig risikobehaftet für die Shop-Betreiber. Laut ibi research werden beispielsweise bei 23% der Online-Händler mindestens 10% der Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlt. Mit Hilfe von Scoring-Verfahren kann das Zahlungsausfallrisiko wirkungsvoll reduziert werden. Die Internet-Anbieter führen diese entweder selbst durch oder schalten spezialisierte externe Dienstleister ein. Bonitäts-, Plausibilitäts- und Adressprüfungen werden häufig direkt zu Beginn des Bestellvorgangs durchgeführt. Die Ergebnisse verhindern einerseits Prozess-Störungen (z.B. durch Eingabefehler bei der Anschrift) und können andererseits den weiteren Ablauf der Bestellung steuern. So werden einem Kunden dann beispielsweise nur bestimmte, aus Händlersicht relativ sichere Zahlungsoptionen angezeigt.